Ikenobo Workshop mit Kyoko Ulrich-Kajita (Feb. 2023)
Der Workshop mit Kyoko Ulrich-Kajita von der Ikenobo Bern Study Group fand am 11. Februar 2023 im Erlenhof in Reinach bei Basel statt. Das Thema war Shoka Sanshuike (生花 三種生).
Kyoko-sensei eröffnete den Workshop mit einer Präsentation über die Geschichte der Ikenobo-Schule. Der Rokkaku-dō-Tempel in Kyoto soll vor etwa 1400 Jahren von Prinz Shōtoku gegründet worden sein. Die Priester, die am buddhistischen Altar dieses Tempels Blumenopfer darbrachten, lebten in der Nähe eines Teiches (das japanische Wort 池 "ike") in einer kleinen Hütte (genannt 坊 "bō"). Aus diesem Grund begannen die Menschen, die Priester mit dem Namen " Ikenobō" zu bezeichnen. Im Jahr 1462 taucht der Name Ikenobō Senkei zum ersten Mal in historischen Aufzeichnungen als "Meister des Blumenarrangierens" auf. Das Kaō irai no Kadensho (花王以来の花伝書) erschien im späten 15. Jahrhundert und ist eine Sammlung der ältesten Zeichnungen von Ikenobo-Arrangements. Shoka ist ein Stil, der in der späten Edo-Zeit formalisiert wurde. Durch die Verwendung von ein bis drei Arten von floralen Materialien drückt Shoka die lebendige Form von Pflanzen aus, die im Boden verwurzelt sind und nach oben wachsen.
Shoka konzentriert sich auf das Shusshō (出生 die innere Schönheit einer Pflanze), dass das Leben einer Pflanze andeutet. Shusshō ist der einzigartige Charakter einer jeden Pflanze, die Schönheit, die in den verschiedenen Wachstumsformen einer Pflanze entdeckt wird, während sie sich um ihr Leben bemüht. Ausgehend von dieser inneren Schönheit wird das Leben der Pflanzen elegant und anmutig in einer einzigen Vase dargestellt.
Shoka besteht aus drei Hauptteilen (Yakueda), die Shin (真), Soe (副) und Tai (体) genannt werden und mit den drei Polen oder Funktionen (Himmel, Erde und Mensch) verglichen werden, die seit der Antike als Grundlage allen Seins gelten. Die innere Schönheit der Pflanzen zeigt sich in der Form der drei Yakueda, die aufeinander reagieren, dem Mizugiwa entspringen und sich nach oben erstrecken. Drei Varianten sind weit verbreitet: Isshu-ike (一種生 1 Material), Nishu-ike (二種生 2 Materialien) und Sanshu-ike (三種生 3 Materialien). Die Teilnehmer arbeiteten mit Hartriegel, Neuseelandflachs und Gerbera, um spannende und einzigartige Arrangements zu schaffen.
Nach Abschluss der Arbeiten wurden die Gestecke fotografiert und der Workshop endete mit heißen Getränken und Kuchen. Es war eine bereichernde Veranstaltung und alle gingen zufrieden nach Hause.
Alle Fotos sind hier zu sehen: facebook.com/media/set/?set=a.3395401920733397&type=3 🌸