, Basel

Vortrag "Bambuskörbe" (Aug. 2021)

Prof. Dr. Hans B. Thomsen von der Universität Zürich referierte über die Entstehung der Bambusvasen seit Sen no Rikyū für die Teezeremonie bis zur Moderne. Der Vortrag war am Freitag, 27. August 2021.

Die Freude bei allen war gross als die Präsidentin, Ursina Früh, am Freitag, 27. August 2021 40 Mitglieder und Gäste begrüssen durfte zum Life-Vortrag von Prof. Dr. Hans B. Thomsen in der Villa Crescenda in Basel. Der Titel des Vortrages war "Bamboo Baskets and Ikebana: from Sen no Rikyū to Tanabe Chiku’unsai IV". 19 Monate sind vergangen seit unserem letzten persönlichen Treffen in grösserem Kreis im Januar 2020.
Prof. Hans B.Thomsen ist Leiter der Abteilung für Kunstgeschichte Ostasiens an der Universität Zürich. Er hat sehr viele Jahre in Japan gelebt. Sein Bruder, Erik Thomsen, hat 2019 an der Design Miami in Basel Bambuskörbe ausgestellt. In einigen dieser kostbaren Körbe durften damals Mitglieder von I.I. Chapter Basel Arrangements präsentieren, was auch für 2021 wieder vorgesehen ist. Ursina Früh und Regula Maier haben den Raum mit Arrangements bereichert.

Schon 3500 v. Chr. wurden Körbe für den täglichen Gebrauch hergestellt, damals aus Baumrinde. Das Körbeherstellen ist eines der ältesten Handwerke in Japan und Bambus das bevorzugte Material, da er das ganze Jahr über erhältlich ist. Je nach Region wurden die Körbe gefertigt für den Fischfang, um Fische darin aufzubewahren, als Tragkörbe für Bauern und Jäger oder zum Transport von Speisen.  Auch die Techniken der Herstellung sind verschieden. Es wird gefaltet, geformt und gewebt. Seit langer Zeit sind Bambuskörbe und Bambusvasen für Ikebana Arrangements ein wichtiger Bestandteil der Teezeremonie. Die Bambusvasen von Sen no Rikyū (1522-1591) für Ikebana Arrangements in der Tokonoma-Nische sind besonders geschätzte Objekte in den japanischen Sammlungen zum Thema Tee. Sehr wichtig war Sen no Rikyū die Schlichtheit. 

Seither haben viele Familien und Traditionen die Herstellung dieser Objekte weitergeführt. Während in der Zeit der Modernisierung im späten 19. Jahrhundert einige japanische kunstbezogene Traditionen verkümmerten, hat sich die Kunst der Bambuskorbmacher weiterentwickelt. Chinesische Körbe kamen ins Land und waren viel aufwändiger hergestellt. Dies hat die japanischen Künstler inspiriert und sie begannen auch komplexer zu arbeiten. Dazu beigetragen haben ebenfalls westliche Einflüsse. Moderne und zeitgenössische Bambuskorbmacher – die meisten in längerer Familientradition wie Tanabe Chiku’unsai IV (1973-), haben die Tradition in neue Richtungen weitergeführt. Bambus wird heute auch für Skulpturen verwendet, inspiriert von der Bildhauerei und der zeitgenössischen Kunst.
Über die Jahrtausende hat sich die Verwendung von Bambus entwickelt vom Gebrauchsgegenstand zum Kunstobjekt in all seinen Facetten.
Nach diesem interessanten und spannenden Vortrag haben sich alle gefreut über das anschliessende Zusammensein im Garten der Villa Crescenda beim Apéro Riche. 🌸 

Alle Fotos sind hier zu sehen: facebook.com/media/set?vanity=IkebanaBasel&set=a.2992785217661738 

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